STICKEREI, SPITZE & CO

Historische Handarbeiten aus der Sammlung Monika Schmillenkamp werden in der Alten Brennerei in Ennigerloh präsentiert. Sie sind Zeugnisse der Kultur- und Frauengeschichte, zugleich aber auch Objekte der Volkskunde und der Alltagswelt.

Die Vermittlung von Handarbeitstechniken war früher ein wichtiger Bestandteil der Mädchenerziehung, sowohl im Elternhaus als auch in der Schule. Mädchen aus unteren sozialen Schichten sollten die nützliche Seite der Handarbeit erlernen, um später im Haushalt die anfallenden Flick- und Näharbeiten ausführen zu können. Typische Erzeugnisse aus dem Unterricht sind Kreuzstichmuster- sowie Näh- und Stopfmustertücher.

Da sie als Vorlage dienten und aufbewahrt wurden, haben sie oft "überlebt" und so den Weg in das Museum gefunden. Mädchen aus der Oberschicht erhielten in Pensionaten und höheren Töchterschulen eine standesgemäße Ausbildung. Sie erlernten die so genannten "Feinen Handarbeiten". Vielfach wurde der Plattstich verwandt und Mustertücher mit aufwendiger Weißstickerei verziert. Mit dieser Technik schmückten die Mädchen später ihre Leib- und Haushaltswäsche aus. Häkel- und Strickproben aus feinstem Garn dienten als Mustervorlage für Spitzen der Deckchen. Zahlreiche Exponate dieser repräsentativen Arbeiten sind im Museum zu bewundern.

Zusammen mit antiken Handarbeitsutensilien zeigt die Ausstellung viele Beispiele für die Anwendungsmöglichkeiten weiblicher Handarbeit in den unterschiedlichsten Techniken. Ziel ist es, Achtung vor der Leistung unserer Vorfahren zu wecken, Freude an dem Geschaffenen zu vermitteln und vielleicht zu eigenem Tun anzuregen.